Der Sandmann
1. Inhalt, Symbole und Motive

Nathanael und Olimpia befinden sich auf einem Ball im Hause Spalanzanis. Nathanael traut sich nicht, Olimpia zu einem Tanz aufzufordern und lässt somit Taten sprechen. 'Durch den Tanz und durch den reichlich genossenen Wein erhitzt', legt Nathanael seine Scheu ab und beginnt, lauthals über seine Gefühle zu Olimpia zu reden. Dabei merkt er jedoch nicht, dass sie keine menschlichen Züge an sich erkennen lässt. Auch Professor Spalanzani beobachtet die beiden und 'lächelt sie ganz seltsam zufrieden an'.
Deutlich gemacht wird dies durch einen außenstehenden, allwissenden Erzähler, der jedoch nah am Geschehen ist.
Das Lachen sowie das Auge sind hier die zentralen Symbole. Das Lachen verursacht in diesem Teil eine gewisse Distanz. Nathanael und Olimpia werden während ihres Tanzes sozusagen abgeschottet von der Außenwelt, was auf der anderen Seite die Liebe zwischen den beiden hervorhebt. Das Auge steht einerseits für die Liebe zwischen Nathanael, andererseits für die Trübung der Wahrnehmung (vgl. Aufg. 2).

1.2 Namenssymbolik

Olimpia: *'die vom Olymp kommt', als Hohn über die Klassik
*sie ist, wie man später erkennt, der Grund für Nathanaels Wahnsinn, mitunter da sie nur ein Automat ist

Nathanael: *Hebräisch: 'Gott hat gegeben', auch 'Gottesgabe' oder 'Gottesgeschenk'
*Anspielung auf Leben (Geburt=Natal) und Tod (Thanatos=griechischer Todesgott)

Spalanzani: *Spallanzani war ein Naturforscher, spezialisierte sich auf künstliche Befruchtungen

2. Wahrnehmung

Die Wahrnehmung wird zunächst über die Augen, dann über das Empfinden deutlich. Nathanael sieht Olimpia, noch nicht zum Tanz aufgefordert, neben sich stehen. In diesem Moment spürt er ihre kalte Hand, sie passt gar nicht in das Bild, das sich Nathanael von Olimpia gemacht hat. Diese Wahrnehmung der Todeskälte steht in direktem Kontrast zur Liebe die er im nächsten Moment in ihren Augen sieht. Die Augen sind auch in diesem Abschnitt zentrales Symbol der Wahrnehmung. Sie lassen Olimpia zum Leben erwecken. Durch den Blickkontakt verschwindet das Gefühl des „Todesfrostes“ bei Nathanael und wird durch ein Glühen des Blutes ersetzt. Auch am Ende wird dieser Kontrast noch einmal aufgezeigt, wenn Olimpias kalte Lippen seine glühenden berühren. Andererseits scheinen die Augen Nathanaels Wahrnehmung zu trüben, denn durch den Blickkontakt zu Olimpia verliert er den Bezug zur Außenwelt. Ihm entgeht völlig das Gelächter um ihn herum. Man kann also sagen, dass Äußere geht über die Augen ins Innere, doch das Innere gleichermaßen nach außen.

3. Liebesbeziehung

In diesem Abschnitt wird deutlich, dass die Zuneigung seitens Nathanaels zunimmt. Er befindet sich in einem regelrechten Wahn, scheint blind vor Liebe. Selbst dass Olimpia nicht wie typisch für einen Menschen reagiert, scheint ihm nicht deutlich zu werden und so scheint es, als seien seine Gefühle und Eindrücke reine Phantasiewelt.
 
Infobox
 
24.3-28.3 Trainingscamp in Grenzau
6.6.-8.6. Rock am Ring!!!
Person der Woche
 
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Zitat der Woche
 
Wenn du deine eigenen Sünden nicht siehst, wirst du immer glauben, dass du gut bist. Wenn du sie aber siehst, dann können dich deine Gedanken unmöglich überreden, das du gut bist. Es ist eine schwere Arbeit, sich selbst unablässig zu untersuchen. Denn die Augen unserer Herzen werden blind durch Nachlässigkeit, Trägheit und Unachtsamkeit.

(Stephan Weidner)
 
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